Veranstaltungsort:
Bildungshaus Schloss Puchberg
Puchberg 1
4600 Schloss Puchberg bei Wels
Wann: Mo 19.05. / Di 20.05.
Dauer: Mo 10 – 18 Uhr / Mi 9 – 17 Uhr (16 Lerneinheiten)
Kosten: EUR 410,- zuzügl. 20% MWSt.
Frühbucher_innenbonus bei Anmeldung bis zum 24. Jänner 2025 (= EUR 370,- + MWSt)
Eine Anstellung im Sozialbereich erfordert von vielen Mitarbeiter_innen eine hohe Anpassungsleistung sowie die Fähigkeit eigene Bedürfnisse zurückstellen. Nicht selten wird dann eine gute Arbeitsleistung mit dem konsequenten Überschreiten der eigenen Grenzen verwechselt. Dabei wird der durchaus berechtigte Anspruch auf eine qualitativ hochwertige Arbeit immer wieder von einem auf Selbstausbeutung beruhendem ‚Erbringungsdruck‘ der modernen Leistungsgesellschaft untergraben. Der institutionelle Apparat belohnt Anpassung, Konfliktvermeidung und Aufopferung, die Verfolgung eines persönlichen Eigeninteresses wird dagegen oft als egoistisch oder unprofessionell verpönt. Gut sein und altruistisch handeln wird so immer wieder zum unausgesprochenen institutionellen Auftrag gegenüber Mitarbeiter_innen.
In diesem Seminar beschäftigen wir uns damit, wie Mitarbeiter_innen im Sozialbereich strategischer und dabei öfter im Sinne des eigenen Interesse handeln können. Gemeinsam werden wir uns auf die Suche nach den Ursachen für die eigene Anspruchshaltung begeben und dabei persönliche Anteile des ‚Gutsein müssens‘ identifizieren. Dabei werden wir uns mit der Frage auseinandersetzen, wie wir die scheinbar widersprüchlichen Interessen der Selbstfürsorge und der Sorge für Andere miteinander in Einklang bringen können und wie es gelingen kann auch unter Anpassungsdruck ermächtigt zu handeln. Im Zentrum des zweitägigen Seminars wird es darum gehen die persönlichen und die institutionellen Dynamiken besser zu verstehen, um auch in Grenzsituationen eigenverantwortlicher und selbstfürsorglicher zu handeln.
Fragen
- Weshalb ist es schwierig, im Kontext von Machtgefällen Grenzen zu setzen?
- Wie kann ich im Sinne meine Eigeninteresses und unter Anerkennung meiner Grenzen handeln ohne dabei meinen professionellen Auftrag und meine eigene Anspruchshaltung zu verraten?
- Wie kann ich ermächtigt mit institutionellem Anpassungsdruck umgehen ohne dabei meine materielle Sicherheit zu gefährden
- Was bedeutet es, innerhalb von Institutionen strategisch und im eigenen Interesse zu handeln?
- Weshalb Anpassung und Unterordnung nicht zwingend entmächtigend sein müssen?
Seminarinhalte
- Helfersyndrom und Co-Abhängigkeit
- Rollenerwartungen erkennen und nutzbar machen
- Mit Machtgefällen professionell und selbstfürsorglich umgehen
- Manipulation, Institutionelle ‚Doublebinds‘ und institutionelles ‚Gaslighting‘ und verstehen lernen
- Institutionellen Anpassungsdruck und Eigeninteressen ausbalancieren
- Kosten-Nutzen Abwägung
- Werteanalyse
- Gutsein als Trauma-Reaktion
Methoden
- Kurze Therapie-Inputs
- Gruppendiskussion und Erfahrungsaustausch
- Arbeit an Fallbeispielen
- Reflexionsrunden
Ihr Nutzen:
- Die Teilnehmer_innen bekommen einen Einblick in die Ursachen von Gutsein müssen und deren Bedeutung im institutionellen Rahmen.
- Die Teilnehmer_innen bekommen Werkzeuge an die Hand um Machtgefälle und Machtmissbrauch zu erkennen und adäquat zu beantworten
- Die Teilnehmer_innen lernen mit Machtgefällen und Unterordnung selbstfürsorglich umzugehen.
- Die Teilnehmer_innen lernen wie man im Eigeninteresse handeln und dabei gute Arbeit leisten kann.
Der Veranstaltungsort ist barrierefrei